Nachdem die IV-OÖ im Vorjahr den seit 2012 bestehenden und im Kern weitgehend unveränderten „Pakt für Arbeit und
Qualifizierung“ zwischen Land OÖ und weiteren Stakeholdern der oö. Arbeitsmarktpolitik nicht mehr mitgetragen hatte,
wurde das Instrument einem extern begleiteten Evaluierungsprozess unterzogen und neu gestaltet. Das Ergebnis „upperWORK 2030“ ist eine ganzheitliche oberösterreichische Strategie für Arbeit. Sie stellt ein differenziertes
Maßnahmenpaket dar, welches jährlich neu verhandelt wird und so in der Lage ist, kurz- bis mittelfristig auf geänderte
Anforderungen zu reagieren. Das jährliche strategische Monitoring stellt die entscheidungsrelevanten Informationen bereit.
Die Strategie erfasst und konkretisiert Potenziale und Handlungsfelder zur Arbeitskräftesicherung und dient als strategischerLeitfaden und Steuerungsinstrument. Sie orientiert sich an folgenden Zielsetzungen:
Bedingt durch den demografischen Wandel werden der Anteil und die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter sinken. Die Erwerbsquoten unterschiedlicher Personengruppen unterscheiden sich gegenwärtig deutlich, wobei in erster Linie Frauen, Menschen mit Migrationshintergrund, ältere Menschen und Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen seltener im Erwerbsleben stehen. Um den Arbeitskräftebedarf decken zu können, müssen alle Bevölkerungsgruppen in hohem Ausmaß am Erwerbsleben teilnehmen und dabei ihr Potenzial voll ausschöpfen. Um genau diese Bevölkerungsgruppen zu aktivieren, fördern die Maßnahmen von „upperWORK 2030“ die Erhöhung aller Personengruppen und die Aktivierung von „stillen Reserven“. Die Erwerbsbeteiligung und das Beschäftigungsausmaß von Frauen stärker an die Werte der Männer anzugleichen, die Anpassung der Erwerbstätigkeit von Menschen (insbesondere Frauen) mit Migrationshintergrund an das allgemeine Niveau, die Verbesserung der Erwerbsbeteiligung von Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen sowie die weitere Reduktion von Langzeitarbeitslosigkeit sind wesentliche Ziele der Strategie.
Durch Maßnahmen zur Förderung der Gewinnung und Bindung von Arbeitskräften soll insbesondere den demografischen
Herausforderungen bestmöglich entgegengewirkt werden. Neben einer ausreichenden qualifizierten Zuwanderung aus dem Ausland soll auch die Gewinnung von Arbeitskräften aus anderen Regionen Österreichs forciert werden. Darüber hinaus zielt „upperWORK 2030“ insbesondere auch auf die Bindung der in Oberösterreich vorhandenen Arbeitskräfte bzw. eine geringe Abwanderung von gut und hoch qualifizierten Personen ab.
Bedarfsgerechte Qualifizierung fördern
Die fortschreitende grüne und digitale Transformation verändert immer schneller die Anforderungen an am Arbeitsmarkt
verfügbare Qualifikationen, während einfachere Tätigkeiten durch Automatisierung zunehmend verschwinden. In Oberösterreich besteht im Bereich der Qualifizierung beträchtliches Potenzial für die Gewinnung von Fachkräften, da
gegenwärtig noch fast 20 % der Personen im Haupterwerbsalter lediglich über einen Pflichtschulabschluss verfügen. Die Qualifizierungsmöglichkeiten am Standort müssen vor dem Hintergrund des technologischen Fortschritts immer flexibler an
die zukünftigen Bedarfe des Arbeitsmarkts angepasst werden können. „upperWORK 2030“ setzt dazu auf allen Ausbildungsebenen entsprechende Schwerpunkte:
Schwerpunkte des Förderprogramms 2024
„upperWORK“ reagiert aktiv auf gesellschaftliche Veränderungen und wirtschaftliche Anforderungen, die sich am
Arbeitsmarkt widerspiegeln. Trends und Erfordernisse finden in der Planung der Aktivitäten Berücksichtigung, und so
werden ziel- und bedarfsorientierte inhaltliche und finanzielle Schwerpunkte gesetzt. 2024 werden neben erprobten
Maßnahmen folgende Akzente gesetzt:
„upperWORK2030“ enthält 2024 ein Gesamtfördervolumen von 367,15 Mio. Euro, die von AMS OÖ, Land OÖ und
Sozialministeriumservice OÖ als Fördergeber getragen werden. Mit 176,47 Mio. Euro trägt das AMS OÖ knapp die Hälfte
des Fördervolumens, das Land OÖ stellt ein Budget von 136,36 Mio. Euro zur Verfügung und 54,32 Mio. Euro stammen
vom Sozialministeriumservice. Rund 123.000 Menschen werden 2024 von den Angeboten des Standortprogramms für
Arbeit profitieren.