Das Präsidium der IV OÖ betont den Anspruch, mit der neuen Digital-Uni eine Spitzenuniversität in Forschung und Lehre mit europäischer Ausstrahlung zu etablieren – Enge Anbindung an die JKU unerlässlich – Neue Universität benötigt eigenes Organisationsrecht und muss mit zusätzlichen Budgetmitteln finanziert werden – Für die Projektausarbeitung soll renommierte internationale Expertise beigezogen werden – Leuchtturmprofessoren als Magneten für die Gewinnung der besten Studierenden und Forscher erforderlich
Die Ankündigung von Bundeskanzler Sebastian Kurz und Landeshauptmann Thomas Stelzer, eine Technische Universität mit den Schwerpunkten Digitalisierung und digitale Transformation in Linz einzurichten, stößt in der OÖ. Industrie auf große Zustimmung. Das Projekt hat als neues universitäres Exzellenzzentrum enormes Potenzial für ganz Österreich, wie Dr. Axel Greiner, Präsident der Industriellenvereinigung Oberösterreich (IV OÖ) betont. Damit die Initiative ein bahnbrechendes Pionierprojekt hervorbringt, gilt es, wesentliche Eckpfeiler zu berücksichtigen, wie sich nach zahlreichen Beratungsgesprächen des Präsidiums der IV OÖ zeigt:
Für den Erfolg des Projektes entscheidend ist, dass ein Innovations- und Qualitätsanspruch nach höchsten Maßstäben angelegt wird. Es muss das Ziel sein, eine Spitzenuniversität in Forschung und Lehre mit zumindest europäischer Ausstrahlung zu etablieren, wodurch die Universität zum Magneten für zusätzliche Studierende, junge Forscher und in der Folge für nationale und internationale Investoren wird. Mit der neuen Universität darf nicht im bestehenden Teich nach Studierenden gefischt, sondern es müssen neue Zielgruppen angesprochen und national und international die besten Köpfe gewonnen werden. Dafür benötigt es auch einige „Leuchturmprofessoren“, die für Studierende ein zusätzlicher Beweggrund zum Studium in Linz sind. Ein wichtiges Kennzeichen der neuen Digital-Universität sollte auch eine sinnvolle Kombination aus Präsenz an der Uni und dem Angebot an Distance Learning für Studierende sein.
Grundvoraussetzung ist, dass die neue Universität nicht auf Kosten des bestehenden Hochschulsystems eingerichtet, sondern mit zusätzlichen Budgetmitteln langfristig finanziert wird.
Das neue Universitätsprojekt bietet die einmalige Chance, die Universität neu zu gestalten. Ein eigenes, individuelles Organisationsrecht, wie es beispielsweise auch für die IST Austria etabliert wurde, bietet die Möglichkeit, die Umsetzung und den späteren Betrieb besonders agil, unbürokratisch, flexibel, zeit- und kostensparend sowie nach höchsten qualitativen Ansprüchen zu ermöglichen. Die neue Universität benötigt zur Führung professionelle Managementinstrumente, wie sie vergleichbare Eliteeinrichtungen aufweisen. Für die Projektausarbeitung bedarf es einer Beiziehung von renommierter internationaler Expertise, wie dies beispielsweise beim Aufbau der IST Austria erfolgt ist.
Aufgrund der unmittelbaren fachlichen Schnittstellen, zur Vermeidung von administrativen und infrastrukturellen Doppelgleisigkeiten sowie des Anspruchs einer zeitnahen Umsetzung ist eine enge Anbindung an die Johannes Kepler Universität Linz mit gemeinsamen Infrastruktureinrichtungen und einem gemeinsamen, erweiterten High-tech-Campus unerlässlich. Damit wird ermöglicht, dass die finanziellen Mittel nicht in Verwaltungs- und Nebengebäude sondern mit maximalem Hebel in Forschung und Lehre fließen. Die gemeinsame Klammer muss dabei das neue Linz Institute of Technology (LIT) sein. Diese Positionierung der neuen Universität ermöglicht damit auch eine Perspektive für die Weiterentwicklung der JKU mit seinen unterschiedlichen Fakultäten, deren breites Kompetenzprofil auch für die neue Digital-Uni besonders wertvoll sein wird. Das Areal rund um den Bildungscluster Auhof bietet darüber hinaus auch städteplanerisch völlig neue Möglichkeiten, um neue Zukunftskonzepte und Technologieanwendungen zu verwirklichen.
Nicht zuletzt durch die Corona-Krise zeigt sich erneut, welch disruptive Innovationskraft die Digitalisierung und die digitale Transformation haben. Eine enge Anbindung an die Flaggschiffe der heimischen Industrie und deren Forschungsschwerpunkte in den Bereichen Robotik, Künstliche Intelligenz oder der Digitalisierung von Prozessen und Geschäftsmodellen ist eine Grundvoraussetzung für den nachhaltigen Erfolg des Projektes. Die exakt zu definierenden Schwerpunkte in Forschung und Lehre müssen in enger Einbindung der forschungsintensiven Leitbetriebe des Landes ausgewählt werden, um über die Absolventen und den Technologietransfer eine unmittelbare Relevanz für den Standort zu generieren und sich nicht zu verzetteln.
Die Kooperation mit anderen Hochschulen national und international wird ein weiterer wichtiger Erfolgsfaktor für die neue digitale Universität sein. Die FH OÖ und die drei bestehenden technischen Universitäten müssen erste Ansprechpartner sein, die JKU hat sich bereits in der Vergangenheit immer offen gegenüber solchen Kooperationen gezeigt.
Und nicht zuletzt gilt es auch, mit dem Namen für die neue Universität eine internationale Marke zu etablieren. „TU Linz“ sollte nur der Arbeitstitel des Projektes bleiben.
Das Präsidium der Industriellenvereinigung Oberösterreich – Dr. Axel Greiner, DI Herbert Eibensteiner, Mag. Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß, DI F. Peter Mitterbauer und
DI Stefan Pierer – wird das Projekt gemeinsam mit der IV Österreich mit voller Kraft unterstützen, um es zeitnah realisieren zu können. Die Chancen durch dieses Pionierprojekt für den Standort Österreich sind enorm.