Bildung und Gesellschaft

Industrie: Jobbörse eröffnet Chancen für junge Asylberechtigte und Unternehmen

IV-GS Neumayer: Arbeit zentraler Stellhebel für gelungene Integration – Sprachkenntnisse für Arbeit in Betrieben entscheidend – Zuwanderung aktiv gestalten, statt bloß verwalten

„Österreichs Industrie engagiert sich besonders, um geflüchteten Menschen Arbeits- und Ausbildungschancen zu geben. Damit leisten die Unternehmen zugleich einen wichtigen Beitrag für die Integrationsarbeit in Österreich. Denn Arbeit bedeutet Selbstbestimmung, Eigenverantwortung und Emanzipation. Selbstverständlich verfügen auch geflüchtete Menschen über individuelle Stärken, Kenntnisse und Fähigkeiten, die sie in die Arbeitswelt einbringen können – und auch einbringen möchten. Daher eröffnet die heutige Initiative eine wichtige Chance für arbeitssuchende Asylberechtigte UND heimische Unternehmen“, erklärte der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Christoph Neumayer, am heutigen Dienstag anlässlich der Eröffnung der Jobbörse für junge Asylberechtigte in Wien – einer Initiative organisiert vom Bundesministerium für Arbeit, Familie und Jugend mit den Partnern Industriellenvereinigung (IV), Arbeitsmarktservice (AMS), dem Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) und der Wirtschaftskammer Österreich (WKO). Derzeit seien rund 30.000 Asyl- und Subsidiär-Schutzberechtigte beim AMS arbeitslos gemeldet, zwei Drittel davon in Wien.

Individuelle Fähigkeiten der Asylwerber mit konkreten Bedürfnissen der Betriebe verbinden

Trotz schwächerer Konjunktur bleibe der Fachkräftemangel für die Industrie nach wie vor eine zentrale Herausforderung. Gleichzeitig würden zahlreiche Menschen einen Arbeitsplatz suchen. Diesem „Mismatch“ müsse man aktiv entgegenwirken – wodurch die Integration wiederum gestärkt werde. „Indem die heutige Jobbörse Arbeitssuchende mit Unternehmen vernetzt und dabei individuelle Fähigkeiten mit konkreten Bedürfnissen der Betriebe verbindet, leistet sie einen wichtigen Impuls für das Land, die Gesellschaft und die Wirtschaft“, so Neumayer, der grundsätzlich auf das je nach Herkunftsland unterschiedliche Qualifikationsniveau der anerkannten Flüchtlinge verweis.

Mehr Rechtssicherheit und zielgerichtete Informationen für Betriebe

Naturgemäß seien ausreichende Kenntnisse der deutschen Sprache für eine gute Zusammenarbeit in einem Betrieb entscheidend. „Entsprechende Qualifikationsmaßnahmen des AMS, arbeitsplatznahe Ausbildungen sowie zielgerichtete und ausreichende Maßnahmen zur Sprachförderung – auf Länder- sowie Bundesebene – sind daher unabdingbar“, so Neumayer, der für Rechtssicherheit und zielgerichtete Informationen für Unternehmen plädierte. Mit seinem Informationsservice und Jobbörsen leiste das AMS hier einen wesentlichen Beitrag. „Ein positiver Zugang zu Gestaltung von Zuwanderung ist und bleibt eine Herausforderung und Chance zugleich. Gerade letztere darf eine kleine, offene exportorientierte Volkswirtschaft wie die österreichische nicht ungenutzt lassen“, so Neumayer abschließend.