Der Arbeitskräftemangel im Wirtschafts- und Industrieland Oberösterreich ist enorm und wird sich aufgrund der demographischen Entwicklung weiter verschärfen. Eine Möglichkeit, diesen zu reduzieren, ist die bessere Nutzung der Potenziale der qualifizierten Zuwanderung. Dazu muss der Zuzug von Fachkräften weiter entbürokratisiert werden.
Die im Juli 2022 beschlossene Reform der Rot-Weiß-Rot (RWR) Karte war ein wichtiger Schritt von Arbeitsminister Kocher, um Unternehmen das Rekrutieren von Fachkräften aus Nicht-EU-Ländern zu erleichtern.
„Obwohl die bisherigen Reformen der RWR-Card in die richtige Richtung gehen, benötigt es dringend weitere praxisnahe Anpassungen“, definiert WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer ein klare Zielvorgabe. So zeigt sich durch einen intensiven Austausch mit oberösterreichischen Leitbetrieben in allen Branchen, dass die Rahmenbedingungen insbesondere durch
praxisnah weiterentwickelt werden müssen, um mittel- und langfristig als Wirtschaftsstandort wettbewerbsfähig zu bleiben.
„Ziehen wir gemeinsam weiterhin alle Register, um unseren Wirtschaftsstandort Oberösterreich wettbewerbsfähig zu halten und damit unser Sozialsystem und unseren Wohlstand zu sichern“, fordert WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer in einem Schulterschluss mit der Industriellenvereinigung Oberösterreich.
Eine Blitzumfrage der Industriellenvereinigung Oberösterreich (IV OÖ) zeigt, dass weitere Nachbesserungen möglich sind. Erfreulicherweise konnten bereits zwei Drittel der befragten Unternehmen Mitarbeiter mittels Rot-Weiß-Rot Karte gewinnen.
IV-Präsident Stefan Pierer: „Vor allem die Klarheit bei Mindestgehaltsanforderungen sowie die Möglichkeit zur gleichzeitigen Beantragung für Angehörige haben zu merklichen Verbesserungen geführt. Zudem sind sowohl das Arbeitsmarktservice als auch die zuständigen Behörden äußerst kompetent in der Abwicklung. Der bürokratische Aufwand ist aber nach wie vor zu hoch.“
Das größte Potenzial laut Umfrage steckt in folgenden Punkten:
Pierer: „Qualifizierter Zuzug ist für das Industrieland Oberösterreich angesichts des enormen Bedarfs an Arbeitskräften enorm wichtig. Die bürokratischen Hürden müssen dazu möglichst niedrig sein.“