Neuer Lockdown: OÖ. Industrie trägt Maßnahmen mit und hält die Produktion aufrecht

Die rasant steigenden COVID-Infektionszahlen und die unmittelbar bevorstehende Überlastung der heimischen Spitäler führen zu einem – nunmehr österreichweiten – Lockdown. Im gemeinsamen Pressegespräch mit LR Markus Achleitner und den Sozialpartnern erklärte IV OÖ-GF Joachim Haindl-Grutsch, die OÖ. Industrie stehe hinter den beschlossenen Maßnahmen, die Steigerung der Impfquote sei jetzt dringend notwendig.

Die vierte Corona-Welle sei eine „Egoismuswelle“, weil es die erste Welle sei, die durch die Verfügbarkeit eines Gegenmittels – der Impfung – verhindert hätte werden können. Die Folgen, die sich daraus ergeben, und die damit verbundenen Kosten müssten von allen getragen werden – von den Bürgern des Landes ebenso wie von den Unternehmen, betonte IV OÖ-Geschäftsführer Dr. Joachim Haindl-Grutsch: „Deshalb braucht es jetzt eine Solidaritätswelle in der Bevölkerung, die zu einer deutlichen Erhöhung der Impfquote führen muss.“ Mit dem erneuten Lockdown erlebten wir eine Wirtschaft der krassen Gegensätze zwischen Dienstleistungssektor und produzierendem Sektor. Die globale Wirtschaft boome, wovon die OÖ. Industrie in weiten Bereichen durch hohe Auftragseingänge profitiere. Damit verbunden seien andererseits aber massive Probleme in den Lieferketten und durch stark steigende Kosten. Um weiterhin die Wertschöpfung erbringen zu können, seien die Betriebe stark von der Verfügbarkeit ihrer Mitarbeiter abhängig. „Die OÖ. Industrie hat seit Pandemiebeginn gezeigt, dass der Schutz und die Sicherheit der Mitarbeiter vorbildlich gewährleistet sind. Zusätzlich wurden zahlreiche Maßnahmen gesetzt, etwa mit der Einrichtung von innerbetrieblichen Impfstraßen oder zuletzt mit der Zurverfügungstellung von attraktiven Preisen bei der OÖ. Impflotterie“, so Haindl-Grutsch.

Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner wies auf den akuten Handlungsbedarf hin und erklärte die drei wichtigsten Ziele des bevorstehenden Lockdowns: Erstens gehe es um die Stabilisierung des heimischen Gesundheitssystems, zweitens um die weitere Steigerung der Impfquote und drittens auch darum, den Wirtschaftskreislauf möglichst am Laufen zu halten. Denn die Pandemie zeige erneut dramatische Auswirkungen auf viele Unternehmen: Mit heutigem Stand befänden sich erstmals mehr als 50.000 Menschen in Oberösterreich in Quarantäne, was im Zusammenspiel mit mehr als 30.000 offenen Arbeitsplätzen eine wirklich gefährliche Situation darstelle. Achleitner wies zudem darauf hin, dass mit dem bevorstehenden Lockdown Tourismus-, Dienstleistungsbetriebe und weite Teile des Handels geschlossen werden, die Industrieproduktion aber uneingeschränkt weiterlaufen werde. Für besonders betroffene Branchen und Unternehmen kündigte er die Wiederaufnahme vieler bereits ausgelaufener Hilfsmaßnahmen an, das aktuelle Modell der Corona-Kurzarbeit werde nicht wie vorgesehen mit Jahresende auslaufen, sondern bis ins Jahr 2022 verlängert.