Mit Nachhaltigkeit zum Erfolg

Smart, nachhaltig und sozial sei der Werkstoff Holz, waren sich die Wiehag- und Team 7-Geschäftsführer Thomas Biringer und Georg Emprechtinger bei den Industrie-Gesprächen von Oberbank und IV-OÖ einig. Die Zukunft des Bauens sei demnach klar mit Holz verbunden.

IV-OÖ-Präsident Axel Greiner, Oberbank-Generaldirektor Franz Gasselsberger, Team-7-Geschäftsführer Georg Emprechtinger, OÖN-Chefredakteurin Susanne Dickstein, Wiehag-Geschäftsführer Thomas Biringer und IV-Präsident Georg Knill im Oberbank Donau-Forum
Foto: IV OÖ

Rund 300.000 Arbeitsplätze hängen österreichweit an der Holzwirtschaft, die eine jährliche Bruttowertschöpfung von 20 Mrd. Euro erzielt und damit einen beträchtlichen Wirtschaftsfaktor darstellt. Der große Vorteil liege in den Materialeigenschaften, wie Wiehag-Geschäftsführer Thomas Biringer im Oberbank Donau-Forum erzählte: „Holz ist leicht, biegsam und nachhaltig. Ein Kubikmeter Holz bindet eine Tonne CO2 und ist damit ein bestens geeigneter Speicher von Kohlendioxid.“ Biringer schlug damit in die gleiche Kerbe wie Team 7-Geschäftsführer Georg Emprechtinger, der betonte, Holz nicht nutzen zu wollen, sei weder ökologisch noch ökonomisch sinnvoll. Die Pläne der EU, wonach wegen der Biodiversitätsstrategie bis 2030 weniger Waldflächen genutzt und bewirtschaftet werden sollten, beurteilte Emprechtinger kritisch: Seit den 1990er-Jahren seien Europas Wälder um 14 Mio. Hektar gewachsen, in Österreich nehme die Waldfläche jährlich um 4.700 Fußballfelder zu. Nachhaltigkeit und Klimawandel spielten der Branche in die Karten, sagten Emprechtinger und Biringer, die Zukunft des Bauens liege eindeutig im Werkstoff Holz.


Von der Horizontale in die Vertikale

Dass dem so ist, liegt nicht zuletzt auch an den Pionierleistungen, die von Wiehag in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten erbracht wurden. Das mittlerweile in fünfter Generation von Erich Wiesner geführte Unternehmen beschäftigt mehr als 360 Mitarbeiter, verarbeitet jedes Jahr 100.000 Kubikmeter Holz und gestaltet weltweit als Technologieführer eindrucksvolle Großprojekte. Waren es früher überdimensionale Hallendächer, die mit Fachwerksträgern aus dem hochautomatisierten Betrieb in Altheim überhaupt erst ermöglicht wurden, so geht Holz heute zunehmend in die Vertikale. „Die Nische Holzbau gewinnt immer mehr an Bedeutung, bis zu 100 Meter hohe Hochhäuser sind statisch und auch brandschutztechnisch kein Problem mehr“, schilderte Wiehag-Geschäftsführer Thomas Biringer. Neben neuen Technologien und Produkten sei auch der Umstand dafür verantwortlich, dass zuletzt immer mehr internationale Top-Architekten den Holzbau für ihre Projekte entdeckten: „Der Ingenieursholzbau ermöglicht außergewöhnliche Formen und hat international noch sehr viel Potenzial." Beispielsweise wurden die Macallandestillerie in Schottland, die Crossrail Station London oder die Nanyang Technical University Singapoure von Wiehag gebaut.

Design trifft Natur und Technik

Ähnlich sah es Team-7-Chef Georg Emprechtinger, der kurz vor der Jahrtausendwende von Firmengründer Erwin Berghammer das Unternehmen übernahm. „Wir lieben Holz und das hat uns zum Pionier gemacht“, erklärte er auf der Bühne des Oberbank Donau-Forums. Sein Anspruch sei, Natur, Design und Technik so zu verbinden, dass einzigartige Möbel mit Seele und Charakter entstünden. Auch mehr als 60 Jahren nach der Gründung halte sich das Unternehmen strikt an das „Team-7-Reinheitsgebot“. Als „Malen mit Holz“ bezeichnete Emprechtinger eine weitere Eigenheit seines Unternehmens: „Jede Tischplatte, jede Möbelfront wird bei uns von Hand sortiert und damit zu einem Unikat.“ Um die eigenen Qualitätsansprüche an das verarbeitete Material erfüllen und halten zu können, habe man in der Wertschöpfungskette einen Schritt zurück gemacht und ein eigenes Plattenwerk errichtet. 

Die neue Team-7-Zentrale wird eines der größten Bürogebäude aus Holz in Österreich und derzeit von Wiehag in Ried im Innkreis errichtet.
Foto: IV OÖ

Aktuell verwirkliche man mit dem Bau der neuen Firmenzentrale in Ried im Innkreis eine weitere Vision und die größte Investition der Firmengeschichte. „Die neue ‚Team-7-Welt‘ erfüllt höchste Designansprüche und wird ein Ort der Inspiration und Innovation für natürliches Wohnen“, so Emprechtinger. Dass es sich dabei um einen Holzbau handelt, versteht sich von selbst. Genauer gesagt entsteht damit eines der größten Bürogebäude aus Holz in Österreich, das neue Maßstäbe im Bereich des ökologischen Holzbaus setzt und von Wiehag errichtet wird. Wiederum ist es der Nachhaltigkeitsgedanke, der die beiden Innviertler Unternehmen miteinander verbindet – ebenso die Herausforderungen, vor denen beide Betriebe stehen: „Der durch die Corona-Pandemie verschärfte Engpass an Arbeitskräften und Material sowie die steigenden Rohstoff- und Energiepreise beschäftigen und belasten die Betriebe in der Holzindustrie derzeit am meisten“, erklärten Team-7-Chef Georg Emprechtinger und Wiehag-Geschäftsführer Thomas Biringer unisono.