Treiber der grünen Transformation

23 Unternehmen stellten beispielhaft für Oberösterreichs Industrie ihre konkreten Beiträge zur Green Transition vor. In sieben Ausgaben einer Serie mit den Oberösterreichischen Nachrichten wurden von der Elektrifizierung und Mobilität über grünen Strom und Kreislaufwirtschaft bis zur Digitalisierung alle wesentlichen Elemente der grünen Transformation beleuchtet.

Die grüne Transformation ist weit mehr als kleine Anpassungen bestehender Systeme, sie ist ein umfassender Strukturwandel, auf dessen Weg es noch massive Herausforderungen zu überwinden gilt. Da es nicht nur um den Ersatz einzelner Technologien, sondern von vollständigen Wertschöpfungsketten, Infrastrukturen und ganzen Wirtschaftsbereichen geht, werden Wechselwirkungen sichtbar, die verdeutlichen, dass die Transformation auf vielen Ebenen gleichzeitig angegangen werden muss und die dafür notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen. Für die konkrete Gestaltung des grünen Wandels in den Unternehmen besteht eine enorme Bandbreite an Maßnahmen, mit denen Betriebe umweltfreundlicher und emissionsärmer wirtschaften können. Diese erstrecken sich vom Produktdesign über die Beschaffung und den Einsatz von Produktionsmaterialien, effiziente Produktionsprozesse und Fabriken, neue Geschäftsmodelle, eine nachhaltige betriebliche Logistik und Mobilität bis hin zum Facility-Management. Zur Orientierung im Dschungel der Möglichkeiten ermittelte die IV-OÖ fast 30 zentrale betriebliche Ansatzpunkte, die wiederum in sechs Kategorien eingeteilt wurden. 

Von Anfang an effizient

Oberösterreichs Industrie ist ein wesentlicher Teil der Lösung im Kampf gegen den Klimawandel und produziert im internationalen Vergleich bereits heute deutlich klimaschonender als andere Weltgegenden. Diese Leistungen einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln war das Ziel der Serie „Green Transition“ der IV-OÖ in Kooperation mit den Oberösterreichischen Nachrichten.

Die Grundlage dafür sind erneuerbare Energien und Elektrifizierung. In einer Vielzahl industrieller Prozesse soll in Zukunft nicht mehr auf fossile Energieträger zurückgegriffen werden, sondern auf grünen Strom. Gemeinsam mit der geplanten Elektrifizierung in weiteren Bereichen wie der Mobilität oder der Raumwärme bedeutet das einen enormen Anstieg des Bedarfs an Strom aus erneuerbaren Quellen. Weil aber nicht alle Prozesse elektrifiziert werden können, braucht es Alternativen. Grüner Wasserstoff wird künftig eine zentrale Rolle spielen, entweder als direkter Energieträger oder als Grundlage für E-Fuels. Weder grüner Strom noch Wasserstoff werden jedoch in ausreichender Menge im Inland produziert werden können, weshalb Österreich auch nach der grünen Transformation auf Energieimporte angewiesen bleibt

Die oberösterreichischen Industriebetriebe fertigen schon heute so ressourcenschonend wie kaum einer ihrer globalen Mitbewerber. Neben dem Einsatz und der Eigenproduktion erneuerbarer Energien zeigen die Betriebe ihren Erfindungsreichtum vor allem beim sparsamen Umgang mit den eingesetzten Rohstoffen. Auch das Thema Kreislaufwirtschaft im Kunststoffbereich wurde thematisiert: Mit globalen Playern entlang der gesamten Wertschöpfungskette, von Kunststofferzeugern und -verarbeitern bis zu den Herstellern modernster Anlagen für Erzeugung und Recycling von Kunststoffprodukten, vereint Oberösterreichs Industrie alle nötigen Kompetenzen für das Etablieren eines funktionierenden Kunststoff-Kreislaufs. Das Gleiche gilt für einen Sektor, der weltweit für rund zehn Prozent aller CO2-Emissionen verantwortlich ist: die Stahlindustrie. Damit dieser Anteil am weltweiten CO2-Ausstoß in den kommenden Jahrzehnten (auch dank oberösterreichischer Forschungs- und Entwicklungsarbeit) auf null sinkt, sind enorme Investitionen nötig.

Grüne Technologie aus OÖ

Oberösterreichs Industriebetriebe befassen sich allerdings nicht nur mit der grünen Transformation im eigenen Betrieb; viele der hier entwickelten und produzierten Güter sind unverzichtbare Bausteine des grünen Wandels auf der ganzen Welt. Wie grüne Mobilität auf der Straße und in der Luft Wirklichkeit werden soll, war deshalb auch ein zentrales Thema der „Green Transition“-Serie.

Für die grüne Transformation unserer Gesellschaft sind digitale Lösungen unverzichtbar, weshalb Experten von der „Twin Transition“, von digitaler und grüner Transformation, sprechen. Vor allem die fortschreitende Automatisierung industrieller Prozesse kann einen wesentlichen Beitrag auf dem Weg zu weiteren Effizienzsteigerungen leisten: Rotorblätter von Windrädern werden je nach Windlage automatisch ausgerichtet, künstliche Intelligenz (KI) nimmt den durch Arbeitskräftemangel ohnehin ausgelasteten Beschäftigten lästige Routinearbeiten ab und digitale Zwillinge realer Fabriken optimieren den Materialfluss und minimieren Ausschussware – alles mit Technologie aus Oberösterreich!

Schlussendlich wurde im Rahmen der „Green Transition“-Serie auch die Frage geklärt, woher die dringend nötige grüne Energie kommen wird – denn die Erzeugung und Verteilung erneuerbarer Energien, egal ob in Form von grünem Strom, Wasserstoff oder E-Fuels, ist nicht nur eine unverzichtbare Voraussetzung der grünen Transformation, sondern auch eine große Herausforderung für heimische Erzeuger und Infrastrukturbetreiber. Vier ausgewählte Branchenvertreter zeigten sich jedoch optimistisch, dass sie auch in einer grünen Zukunft eine verlässliche Versorgung sicherstellen können.

GREEN TRANSITION – DIE THEMEN IM ÜBERBLICK:

  1. Elektrifizierung und erneuerbare Energie
  2. Mobilität
  3. Grüne Fabrik
  4. Kunststoff
  5. Stahlerzeugung
  6. Automatisierung
  7. Energieversorgung