Digitalisierung und Automatisierung als eine Antwort auf steigende Arbeitskosten

Die oö. Industrie ist von Arbeitskräftemangel und stark steigenden Arbeitskosten betroffen. Eine Lösung liegt im verstärktenEinsatz von Automatisierung, Robotik und künstlicher Intelligenz in allen Geschäftsbereichen von Unternehmen.

Seit Jahren erlebt die oö. Industrie einen massiven Arbeitskräftemangel, der aufgrund der demografischen Entwicklung auch in Zukunft eine zentrale Herausforderung für die Betriebe darstellen wird. Hinzu kommen die in den letzten Jahren stark steigenden Arbeitskosten in Österreich. Das wirkt sich auf die Lohnstückkosten aus, die in Österreich seit dem Jahr 2020 deutlich stärker angestiegen sind als etwa in Deutschland, den skandinavischen Ländern oder Italien. Aktuelle Prognosen
gehen davon aus, dass die Lohnstückkosten auch 2024 weiter erheblich steigen werden.

Der Einsatz der vielfältigen digitalen
Technologien– wie zum Beispiel Robotik, Cloud Computing, additive Fertigung, Virtual und Augmented Reality, IoT und insbesondere die künstliche Intelligenz – in allen Geschäftsbereichen unterstützt Unternehmen dabei, den Arbeitskräftemangel abzumildern und weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben.

Künstliche Intelligenz im Vormarsch
Es gibt eine Vielzahl an Studien und Analysen zur Auswirkung von KI-Technologien auf die Arbeitsplätze. Sie zeigen, dass branchenübergreifend bis zu 24 % der aktuellen Tätigkeiten durch KI automatisiert werden könnten. Dieser Anteil ist etwa bei Verwaltungsberufen mit 46 % deutlich höher, während körperlich anstrengende Berufe, die überwiegend im freien ausgeübt werden, nicht oder nur eingeschränkt durch KI beeinflusst werden. Ebenso sind Spezialisten nur in eingeschränkter Form betroffen. Eine frühzeitige Einführung von KI kann zu einem durchschnittlichen Anstieg der Arbeitsproduktivität von über 3 % pro Jahr führen. Befürchtungen, dass KI eine Vielzahl beruflicher Tätigkeiten ersetzen und negative Auswirkungen auf die Arbeitslosenquote haben wird, haben sich bis dato nicht bestätigt.

Insofern stellt die konsequente und weitreichende digitale Transformation der Industrie einen Schlüssel für den Verbleib der Industrie in Oberösterreich dar.

Produktivitätssteigerung
Digitale Technologien und gerade die Automatisierung erhöhen im Produktionssektor die Produktivität, weil sich dadurch Fertigungsprozesse, aber auch alle anderen unternehmensrelevanten Prozesse flexibler, transparenter und effizienter gestalten lassen. Zudem wirken sie positiv auf die Belegschaft, indem sie physisch anstrengende Arbeiten reduzieren, die
Arbeitssicherheit erhöhen oder auch effizientere Qualifizierungen ermöglichen.

Die vielfältigen Möglichkeiten digitaler
Technologien kommen in den unterschiedlichsten betrieblichen Leistungsbereichen – von der Produktentwicklung
über die Produktionsprozesse, den Einkauf und die Logistik bis hin zur Unternehmensorganisation, zum Marketing und zur Geschäftsmodellentwicklung – zur Anwendung. Dieser Prozess der Automatisierung wird sich weiter beschleunigen.

Foto: IV OÖ
Foto: IV OÖ