Wird 2025 positiv überraschen?

Laut WIFO-Prognose wird Deutschland 2025 ein Wachstum von nur 0,4 Prozent aufweisen, Österreichs Industrie bleibt in der Rezession. Laut Felbermayr braucht Österreich einen Fünf-Jahres-Plan mit Bürokratieabbau, Budgetsanierung und einem Leistungspaket, um Arbeit wieder attraktiver zu machen.

Europa ist für die voestalpine der schwächste Markt, und innerhalb Europas ist Deutschland das Schlusslicht. Durch die breite Diversifizierung in Ländern und Branchen könne das Unternehmen die Schwäche der europäischen Entwicklung etwas kompensieren, betonte Herbert Eibensteiner – „in den USA produzieren wir lokal für den lokalen Markt, weil Lieferungen aus Europa unter den egebenen Umständen nicht mehr wirtschaftlich sind“.

Gleichzeitig kritisierte Eibensteiner die aufwendigen Regulierungen: „Die neuen EU-Vorgaben zur Nachhaltigkeitsberichterstattung kosten uns allein 1,5 Millionen Euro an Personal für die Berichterstellung und Beratungsleistungen – ohne jegliche Wertschöpfung.“ Bürokratieabbau sei ein Muss, um die  Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Industrie wiederherzustellen.

Die Kritik an der Energie- und Bürokratiepolitik unterstrich auch Thomas Hofer, der die politische Lähmung in Österreich anprangerte: „Ein schlechter Plan ist keine Option mehr, das bringt das Land keinen Schritt weiter.“ Die Aussage „It’s the economy, stupid“, bekannt geworden durch Bill Clinton, gilt für die USA nicht mehr: Trotz florierender Wirtschaft ist die Stimmung in den USA schlecht, eine Entkoppelung von den Zahlen und Fakten ist erfolgt; Emotionen und Stimmungsbilder prägen die Diskussion. Hofer spricht deswegen von einer „Emokratie“ statt einer Demokratie. Die zweite Präsidentschaft von Donald Trump erwartet er deutlich disruptiver, weil Trump nun wesentlich besser vorbereitet in diese zweite Amtszeit geht; der Druck auf Europa werde stark steigen. Die klare Botschaft der Experten: Ohne mutige Schritte und klare politische Weichenstellungen droht Österreich zunehmend den Anschluss zu verlieren.