Arbeit, Soziales, Gesundheit

Blitzumfrage: Unterschiedliche Herausforderungen für die OÖ. Industrie

Die Coronakrise führt zu umfassenden Maßnahmen in der OÖ. Industrie. Generell werden entsprechende organisatorische und hygienische Maßnahmen gesetzt, der geforderte 1-Meter-Mindestabstand kann meist sehr gut eingehalten werden. Daher gilt es, den Betrieb im Falle von funktionierenden Lieferketten und gegebener Auslastung weiterhin fortzusetzen – auch als Zeichen der Solidarität in unserer Gesellschaft und als Beitrag für unsere Volkswirtschaft in diesen schwierigen Zeiten.

Wie eine Blitzumfrage der IV OÖ vom Freitag, 20. März 2020 mit Rückmeldungen von rund 140 oberösterreichischen Industriebetrieben verdeutlicht, sind die Herausforderungen und die Betroffenheit der oberösterreichischen Betriebe sehr unterschiedlich. Nachfolgend die wichtigsten Erkenntnisse aus der jüngsten Erhebung:

  • Unsere Volkswirtschaft benötigt dringend Unternehmen, die aufgrund ihrer noch positiven Auftragssituation und noch funktionierender Lieferketten weiterarbeiten – diese gibt es weiterhin in großer Zahl. Gerade in der Industrie und am Bau kann durch vielfältige Maßnahmen das Risiko der Übertragung minimiert werden – viel stärker, als das z.B. im Lebensmittelhandel der Fall ist.
  • Es zeigt sich, dass es noch viele Betriebe etwa in den Branchen Kunststoff, Chemie, Pharma, Papier, Elektronik, Textil, Energie, Maschinenbau, Metallherstellung und -verarbeitung oder Nahrungsmittel gibt, die noch voll oder nur zum Teil eingeschränkt produzieren. Das betrifft deutlich mehr als 50 Prozent der Rückmeldungen. Zumindest bis Ostern läuft oft noch ein möglichst normaler Betrieb im gesamten Unternehmen oder in Teilbereichen. „Fahren auf Sicht“ ist angesagt.
  • In einigen Betrieben herrscht aufgrund der Krise sogar verstärkte Nachfrage und Vollauslastung. Systemrelevante Betriebe (Pharma, Medizintechnik, Verpackung, Nahrungsmittel) haben eine Sondersituation.
  • Schlechter sieht es in der Automobil bzw. generell in der Fahrzeugindustrie sowie in den Zulieferketten und dem Automotive-Maschinenbau aus, wo die Stilllegung bzw. ein stark eingeschränkter Betrieb in vielen Fällen schon erfolgt oder zeitnah erwartet wird. Solange die Kunden abrufen, wird produziert. Schließungen oder Einschränkungen gibt es auch in den Bereichen Anlagenbau und Engineering oder in diversen Konsumgüter-Branchen.
  • Die Ankündigung, Baustellen zu schließen, ist unerfreulich. Auch die Baustoffproduktion ist stark eingeschränkt.
  • Die Nachfrage aus Asien zieht mittlerweile wieder an.
  • Kurzarbeit ist für fast alle Betriebe das richtige Instrument und wird voraussichtlich in großem Ausmaß in Anspruch genommen werden.